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Göttinger Team holt Gold beim europäischen iGEM-Vorentscheid

Göttinger Team holt Gold beim europäischen iGEM-Vorentscheid Bildquelle: Universität Göttingen

Das iGEM-Team der Universität Göttingen hat bei der europäischen Vorentscheidung der diesjährigen
„international Genetically Engineered Machine competition“ (iGEM) in Lyon eine Goldmedaille gewonnen und

sich damit erstmals für das Finale am Massachusetts Institute of Technology in Boston (USA) Anfang Novem-
ber qualifiziert. An dem Wettbewerb beteiligten sich in diesem Jahr 260 Teams aus aller Welt, davon 58 aus

Europa. Der seit 2004 jährlich stattfindende studentische Wettbewerb hat das Ziel, den neuen Forschungs-
zweig der „Synthetischen Biologie“ in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Die Synthetische Biologie soll

neuartige Organismen auf der Grundlage ingenieurstechnischer Designprinzipien konstruieren.

Zum zweiten Mal hat in diesem Jahr auch eine Gruppe von Studierenden der Universität Göttingen am Wett-
bewerb teilgenommen. Die Gruppe setzt sich aus Studierenden der Masterprogramme „Microbiology and

Biochemistry“, „Developmental, Neural and Behavioural Biology“ sowie „Molecular Biology“ der Fakultät für

Biologie und Psychologie zusammen. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, ein Enzym für die Entwicklung von Antibi-
otika zu nutzen. Dieses Enzym wurde kürzlich als essentiell für krankheitsauslösende Bakterien beschrieben.

An dem Projekt hat die Studierendengruppe ein Semester lang gearbeitet, es selbstständig geplant, umge-
setzt sowie umfangreiche Spendenmittel von Unternehmen, aber auch vom GZMB (Göttingen Center for

Molecular Biosciences), der Fakultät für Biologie und Psychologie und der Universität Göttingen eingeworben.

Neue Antibiotika, insbesondere solche, die neue Ziele in den Erregern angreifen, sind von großer Bedeutung,

weil das Aufkommen multiresistenter Keime in besorgniserregendem Ausmaß zunimmt. Die Göttinger Studie-
renden haben mit ihrer Arbeit Systeme entwickelt, mit denen Substanzen gesucht werden können, die das

Enzym Diadenylatzyklase hemmen. Als besonderes Highlight des Projektes gelang es in Zusammenarbeit mit

der Göttinger Abteilung für Molekulare Strukturbiologie auch, erstmals die Struktur dieses Enzyms aus dem

Krankheitserreger Listeria monocytogenes zu entschlüsseln. Neben ihrer praktischen wissenschaftlichen Ar-
beit haben sich die Studierenden auch mit den Ursachen der Verbreitung multiresistenter Bakterien und mit

dem Wissen, dass es in der Öffentlichkeit dazu gibt, auseinandergesetzt. Dazu haben sie eine Podiumsdis-
kussion mit Vertretern aus der Landwirtschaft, der Medizin und der Wissenschaft durchgeführt sowie Göttinger

Bürger über ihr Wissen über multiresistente Keime befragt.

Quelle: Georg-August-Universität Göttingen

Letzte Änderung am Donnerstag, 31 Oktober 2013 09:53

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