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Georg-August-Universität Göttingen - Presseinformationen

Presseinformation: Weniger Steine, mehr Natur

Nr. 58/2014 - 14.03.2014

Göttinger Wissenschaftler setzen Umfrage zur Uferentwicklung entlang der Unterelbe fort

(pug) Viele Uferabschnitte entlang der Unterelbe sind seit Jahrzehnten von Steinschüttungen geprägt. Ein Forschungsprojekt der Bundesanstalt für Gewässerkunde und der Universitäten Göttingen und Kiel erarbeitet derzeit Grundlagen für eine Rückannäherung an natürliche Ufer. In die Entscheidungen, welche Uferabschnitte in welcher Form zurückgebaut werden können, sollen die Ansichten der Anwohner frühzeitig einbezogen werden. Die Wissenschaftler hatten deshalb im Herbst 2013 rund 600 Haushalte in verschiedenen Gemeinden zwischen Cuxhaven und Geesthacht angeschrieben. In den kommenden Wochen folgt eine zweite Befragungswelle.

„Wir haben bereits einen ersten Eindruck davon, wie wichtig den Menschen entlang der Elbe naturnahe Ufer für Erholung und Freizeit sind“, so Dr. Jan Barkmann, stellvertretender Leiter der Abteilung für Umwelt- und Ressourcenökonomik der Universität Göttingen. „Und auch als Lebensraum für seltene oder geschützte Tiere und Pflanzen sind den Anwohnern die Elbufer wichtig.“ Es zeichnet sich ab, dass die Menschen in der Mehrheit durchaus bereit sind, eine gewisse finanzielle Belastung auf sich zu nehmen, damit sich der Zustand der Elbufer verbessert.

„Erste Ergebnisse deuten beispielsweise darauf hin, dass die befragten Haushalte freiwillig zwischen fünf und zehn Euro jährlich zahlen würden, damit pro Jahr zehn Kilometer Elbufer zurückgebaut werden können“, so Dr. Barkmann. Um diese Zahlungsbereitschaft genauer bestimmen zu können, verschicken die Wissenschaftler in den kommenden Wochen rund 3.600 Fragebögen an zufällig ausgewählte Haushalte in 32 Gemeinden und Ämtern entlang der Unterelbe sowie in Hamburg.

Die Unterelbe ist der von den Gezeiten beeinflusste Abschnitt des Flusses zwischen Geesthacht und Cuxhaven. In diesem Gebiet sind nur noch etwa 40 Prozent der Ufer naturnah – rund 150 der insgesamt 330 Uferkilometer sind so stark verbaut, dass sich dort kaum noch Pflanzen finden. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts wurden nach und nach große Abschnitte mit Steinschüttungen, Spundwänden und anderen technischen Mitteln ausgebaut, die das Ufer vor Abbrüchen schützen und das Land vor den Deichen nutzbarer machen.

Die technisch gesicherten Ufer sind aber oft weniger wertvoll für Artenvielfalt, Gewässerqualität und Erholungssuchende. Die Wissenschaftler des Forschungsprojekts „ElbService“ untersuchen deshalb, inwiefern die Ufer im Einklang mit Hochwasserschutz, Schifffahrt und den Ansprüchen der dort lebenden Menschen zurückgebaut werden können. Aus Mitteln der Bundesanstalt für Gewässerkunde fließen bis Ende 2014 insgesamt rund 130.000 Euro in die Vorbereitung und Auswertung der Befragung.

Kontaktadresse:Dr. Jan BarkmannGeorg-August-Universität GöttingenFakultät für AgrarwissenschaftenDepartment für Agrarökonomie und Rurale EntwicklungAbteilung Umwelt- und RessourcenökonomikPlatz der Göttinger Sieben 5, 37073 GöttingenTelefon (0551) 39-14492E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!Internet: www.uni-goettingen.de/de/19318.html

Die Befragung umfasst die Hansestadt Hamburg und folgende Gemeinden in Niedersachsen und Schleswig-Holstein:

Samtgemeinde Am Dobrock, Kreis CuxhavenEinheitsgemeinde Cuxhaven, Kreis CuxhavenSamtgemeinde Land Hadeln, Kreis Cuxhavenamtsfreie Gemeinde Brunsbüttel, Kreis DithmarschenAmt Marne-Nordsee, Kreis Dithmarschengemeinschaftsfreie Gemeinde Hamburg, HamburgSamtgemeinde Elbmarsch, Kreis HarburgEinheitsgemeinde Seevetal, Kreis HarburgEinheitsgemeinde Stelle, Kreis HarburgEinheitsgemeinde Winsen (Luhe), Kreis Harburgamtsfreie Gemeinde Geesthacht, Kreis Lauenburgamtsfreie Gemeinde Elmshorn, Kreis PinnebergAmt Elmshorn-Land, Kreis Pinnebergamtsfreie Gemeinde Halstenbek, Kreis PinnebergAmt Haseldorf, Kreis PinnebergAmt Moorrege, Kreis Pinnebergamtsfreie Gemeinde Pinneberg, Kreis Pinnebergamtsfreie Gemeinde Schenefeld, Kreis Pinnebergamtsfreie Gemeinde Uetersen, Kreis Pinnebergamtsfreie Gemeinde Wedel, Kreis PinnebergEinheitsgemeinde Buxtehude, Kreis StadeEinheitsgemeinde Drochtersen, Kreis StadeSamtgemeinde Horneburg, Kreis StadeEinheitsgemeinde Jork, Kreis StadeSamtgemeinde Lühe, Kreis StadeSamtgemeinde Nordkehdingen, Kreis StadeEinheitsgemeinde Stade, Kreis Stadeamtsfreie Gemeinde Glückstadt, Kreis SteinburgAmt Horst-Herzhorn, Kreis SteinburgAmt Krempermarsch, Kreis Steinburgamtsfreie Gemeinde Wilster, Kreis SteinburgAmt Wilstermarsch, Kreis Steinburg

Authors: Georg-August-Universität Göttingen

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